Inklusives Team wuppt 1.200 Essen
Inklusives Team wuppt 1.200 Essen
Die Beschäftigten der Cook Company bereiten im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim täglich um die 1.200 Essensportionen frisch zu und liefern sie an unterschiedliche Kunden in der Stadt und im Umland aus, darunter Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, eine Schule, Kindertagesstätten, Reha-Einrichtungen und Unternehmen.
Aber eine beliebige Großküche oder ein ganz gewöhnliches Catering-Unternehmen ist die Cook-Company gemeinnützige GmbH nicht. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht auffällt: Die Küchenhelfer sind allesamt Menschen mit Behinderungen – mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, psychischen Problemen, gehörlos wie der Fahrer, der die Essensportionen ausliefert, oder Autisten wie Beikoch Michail Anzupow.
„Ich komme gut klar“, berichtet er stolz. Eigentlich sei seine Arbeitszeit von sechs bis 14 Uhr, aber gerade fange er immer schon um fünf an, „Minusstunden wieder reinholen“. Manchmal, wenn es ihm zu hektisch werde an seinem Arbeitsplatz, dann gehe er „ein bisschen raus, Luft holen, dann geht´s wieder weiter.“
Betrieb, der kostendeckend arbeiten muss
Von Eric Becker, dem Küchenleiter, und Carsten Becker, seinem Stellvertreter, erfordert das viel Feingefühl. Die beiden ausgebildeten Köche sind nicht nur für den Menüplan, die Rezepte, die Zubereitung der Speisen, das Abschmecken und Verfeinern zuständig. Sie müssen auch acht behinderte Mitarbeiter anleiten, betreuen, nach ihren Stärken und Schwächen einsetzen, reagieren, wenn einer oder eine mal einen schlechten Tag hat. Und dürfen dabei nicht außer Acht lassen, dass die Cook Company auch „ein ganz normaler Betrieb ist, der kostendeckend arbeiten muss und möglichst schwarze Zahlen schreibt“, wie Projektleiter Holger Moeller berichtet.
Neue Geschäftsfelder erschlossen
Um effiziente Dienstleistungen anbieten zu können, wird die Cook Company fortlaufend weiterentwickelt. Die tägliche Lieferung von Frühstück und Abendessen als neues Geschäftsfeld etwa konnte etabliert werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner einer sozialen Wohneinrichtung in Frankfurt werden beispielsweise mit drei Mahlzeiten am Tag versorgt.
An der Cook Company gGmbH sind die Frankfurter Werkgemeinschaft e.V., die Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V. und die Praunheimer Werkstätten gGmbH beteiligt.
Mit Fördergeldern des LWV entsteht unter anderem ein neues Kühlhaus, wo die individuell konfektionierten Speisen vor und nach der Herstellung gelagert werden. „Erst durch die Erweiterung der Kühlkapazitäten können wir das neue Auftragsvolumen dauerhaft bewältigen und so das wirtschaftliche Überleben unseres Catering-Betriebes sichern“, sagte Holger Moeller.
Finanzielle Förderung durch LWV Integrationsamt
Außerdem fördert der LWV die Anschaffung eines zweiten Kochkessels mit Rührwerk. Das hochwertige Küchengerät mit digitaler Steuerung der Temperatur durchmischt Suppen und Soßen perfekt, damit alle Speisen von gleicher Qualität sind. Eine weitere Verbesserung ist die Anschaffung einer App-basierten Software, mit der alle technischen Überwachungs- und Reinigungsprozesse in Echtzeit dokumentiert werden. Tritt ein Defekt beispielsweise in einem Kühlhaus auf, kann jederzeit schnell gehandelt und dafür gesorgt werden, dass es keine Ausfälle bei den Speisen gibt und alle Kunden pünktlich beliefert werden können.