Gemeinsam zum Erfolg
Treppenhäuser putzen, Hauswände reinigen oder den Müll aufsammeln. Dies alles waren Tätigkeiten, die Norbert Harnack nach seinem Arbeitsunfall Probleme machten. Dank eines Jobcoachings wurden die Einschränkungen jedoch Schritt für Schritt minimiert.
Arbeitsunfall belastet Arbeitsverhältnis
Das Handgelenk von Norbert Harnack funktioniert nicht mehr wie früher. Auch auf eine Leiter kann der 1958 Geborene nicht mehr steigen. Trotzdem ist er für seinen Arbeitgeber, das Dienstleistungsunternehmen "Ihre Perle", im Einsatz und reinigt im Bildungszentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Marburg Tische, Fußböden, Treppenhaus, Toiletten und Fenster. Das ist nicht selbstverständlich, erklärt Andreas Georgi. Der Vorarbeiter war sich unsicher, ob Norbert Harnack seine bisherigen Aufgaben noch ausüben können wird. Die Berufsgenossenschaft erklärte den Heilungsprozess für abgeschlossen und trotzdem bestanden an der Belastbarkeit Zweifel.
IFD, Jobcoach und Integrationsamt ziehen an einem Strang
Gemeinsam haben Harnack und Georgi den Integrationsfachdienst in Marburg und das LWV Hessen Integrationsamt eingeschaltet. "Es war schnell klar, dass die behinderungsgerechte Ausstattung des Arbeitsplatzes allein die Einschränkungen nicht beseitigen wird", blickt IFD-Berater Uwe Zacharias zurück. So kam rasch die Idee, ein Jobcoaching – finanziert durch das Integrationsamt – durchzuführen. Diana Hartgen, die zuständige Sachbearbeiterin, erklärt, wie der Coach André Sorge vorgegangen ist: "Er analysierte die Arbeitsabläufe von Grund auf. Die Tätigkeiten von Norbert Harnack konnten optimiert und angepasst werden und der Jobcoach hat auch die Chefin und die Kollegen in der Firma beraten."
Eigenständiges Arbeiten wieder möglich
André Sorge ergänzt, wie wichtig es ist, Norbert Harnack im Alltag zu unterstützen: "Jetzt sichert er sich in engen Treppenhäusern vollkommen eigenständig." Für das Fensterputzen in großer Höhe wurde ein Teleskop-Fensterputzgerät aus leichtem Carbon-Material angeschafft. Fenster sind damit auch vom Boden aus zu erreichen, denn das Gerät kann bis sechs Meter ausgefahren werden. Das Trocknen geschieht von allein. Und weil die Mineralien aus dem Wasser gefiltert werden, entstehen dabei auch keine Ränder. An den Kosten für das Fensterputzgerät beteiligte sich das Integrationsamt mit 75 Prozent.