Abläufe optimiert
Wäsche bügeln, zusammenlegen, sortieren und ausliefern gehört zu den zentralen Aufgaben von Maria Rabie*. Doch vor der Bedienung der elektrischen Bügelpuppe hatte sie anfangs Angst. Und die Wäsche im Pflegeheim der Martin-Luther-Stiftung akkurat zusammenzulegen gelang ihr nicht immer. Die Stapel für die Bewohner und Bewohnerinnen aus den verschiedenen Wohnbereichen gerieten ihr schon mal durcheinander. Da kam ihr Jobcoach Yvonne Kausemann zu Hilfe. Fünf Monate begleitete sie Maria Rabie, entwickelte mit ihr gemeinsam Tricks und Kniffe, um die Arbeit zu erleichtern. "Auf dem Tisch haben wir Schilder aufgeklebt", beschreibt Kausemann. "Für jeden Wohnbereich eins. Damit hatten die Wäschestapel für die einzelnen Abteilungen nun einen festen Platz." Maria Rabie entwickelte eine Routine beim Sortieren und die Arbeit ging ihr schneller von der Hand.
Schieben schwerer Wäschewagen anfangs belastend
"Auch das Schieben der Wäschewagen von der Wäscherei bis zu den Wohnbereichen war ihr anfangs schwer gefallen", sagt Kausemann. Die schweren Wagen seitlich zu rollen, um sie sicher durch den Raum lenken zu können, war für die junge Frau mit der Wirbelsäulenerkrankung belastend. Die Jobcoaching-Expertin hatte schnell eine Idee. "Ich habe Frau Rabie vorgeschlagen, den Wagen von der anderen Seite anzufassen. Dort waren die Metallstäbe anders angeordnet. Es gab bessere Möglichkeiten, zuzufassen und den Wagen zu steuern." Die Funktion der Bügelpuppe hat sie kleinschrittig erklärt und immer wieder mit Maria Rabie geübt. Es macht ihr jetzt sogar Spaß, daran zu arbeiten.
Beispiele von vielen, wie die Arbeit für Maria Rabie ein wenig leichter wurde. Gleichzeitig zeigte Yvonne Kausemann viel Verständnis für die familiäre Situation der Wäscherei-Mitarbeiterin. So konnte das Vertrauen zwischen beiden wachsen. Rabie akzeptiert nun auch die Schablone, die ihr beim Zusammenlegen hilft.
Akzeptanz und Hilfe von Kolleginnen
"Heute fühle ich mich sicherer in meiner Tätigkeit", sagt Rabie. Es ist kein Problem mehr für sie, die Wäsche sorgfältig zu legen und zu sortieren, dadurch hat sie an Wertschätzung im Team gewonnen. Sie wird akzeptiert und erhält – wo es nötig ist – Hilfe von Kolleginnen. Und sie hat inzwischen neue Aufgabengebiete übernommen.
*Name geändert