Assistentin "ist meine rechte Hand"

Julia Steinbach ist seit April 2011 als Sachbearbeiterin beim Landeswohlfahrtsverband in der Registratur Blindenhilfe beschäftigt – eine Arbeit, die sie mit Begeisterung erfüllt. Sie ist, bedingt durch einen Sauerstoffmangel nach ihrer Geburt, rechtsseitig spastisch gelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, spricht etwas langsamer und kann nur ihre linke Hand einsetzen. "Darum ist Eva Janek meine rechte Hand", erklärt sie und deutet schmunzelnd auf ihre Arbeitsassistentin.

Job mit personeller Unterstüzung

Eva Janek übernimmt für Julia Steinbach das, was sie aufgrund ihrer Behinderung nicht erledigen kann. So bringt sie zum Beispiel die Post, besorgt Materialien und holt Akten, die sie so vorbereitet, dass Julia Steinbach sie bearbeiten kann. Für diese personelle Unterstützung gewährt das Integrationsamt des LWV im Rahmen der außergewöhnlichen Belastung einen Zuschuss.

Für Arbeitsassistentin Eva Janek ist es durchaus eine Stärke, dass Julia Steinbach etwas langsamer spricht. "Ich bin 2014 hierhergekommen und Julia war toll in der Einarbeitung. Sie hat alles langsam, sehr sortiert und deutlich erklärt", erinnert sie sich.

Julia Steinbach selbst ist über ein paar Etappen zum LWV gekommen. Nachdem sie ihr Fachabitur gemacht hatte, absolvierte sie ein einjähriges Praktikum. Ein halbes Jahr war sie dabei bei einem Assistenzdienst beschäftigt, das andere halbe Jahr beim LWV. Anschließend absolvierte Julia Steinbach eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Polizeipräsidium Nordhessen und war danach drei Jahre arbeitslos. 

Arbeitsplatzausstattung gefördert

Mit Unterstützung der Agentur für Arbeit fand sie schließlich ihre Stelle beim LWV. Für das erste Jahr gewährte die Agentur für Arbeit einen Eingliederungszuschuss und förderte zudem die Arbeitsplatzausstattung, zu der zum Beispiel Geräte wie elektronische Locher und Hefter oder eine spezielle Tastatur gehören.

Außerdem wurde Julia Steinbach in den ersten drei Jahren durch eine Arbeitsassistenz unterstützt, deren Kosten ebenfalls durch die Agentur für Arbeit übernommen wurden. Seit 2014 wird die Unterstützung durch ihre Kollegin vom LWV Hessen Integrationsamt finanziert.