Selbstständig mit Arbeitsassistenz
Selbstständig mit Arbeitsassistenz
Weil er unter der Glasknochenkrankheit leidet, kann Orhan Kaygisiz nur kurze Strecken laufen und sitzt im Rollstuhl. Seine Knochen sind mehr als 20 Mal gebrochen. Dennoch konnte er seinen Traumberuf als Fotograf und Videofilmer im mittelhessischen Stadtallendorf ergreifen. Möglich macht dies das LWV Hessen Integrationsamt, das ihn bei seiner Geschäftsidee beriet und eine Arbeitsassistenz finanziert. „Hürden sind dazu da, gesprengt zu werden“, freut sich Kaygisiz, der auf dem zweiten Bildungsweg Abitur machte und Medienwissenschaften studierte.
„Kori´s Perspective“
2020 hat sich Orhan Kaygisiz als Fotograf und Videofilmer selbstständig gemacht. Sein Unternehmen heißt „Kori’s Perspective“, womit er daran erinnert, dass er ein bis zwei Köpfe kleiner als andere Menschen ist und durch seine Behinderung eine ganz eigene Perspektive hat. Er fotografiert und filmt für Unternehmen, Organisationen und Privatleute, liefert Fotos, Videostorys und Bilder für Social Media. Zudem begleitet er Hochzeiten und Veranstaltungen.
Unterstützung für gelungene Aufnahmen
Damit er seinen Beruf ausüben kann, unterstützt ihn das Integrationsamt mit einer Arbeitsassistenz. Die Aufgabe teilen sich zwei Personen mit zusammen 18 Stunden wöchentlich. Kaygisiz braucht sie während der Termine vor Ort. Sie helfen ihm, reichen ihm die schweren Kameras an und rangieren den Rolli immer wieder so, dass die Aufnahmen gelingen. „Sie sind meine Arm- und Beinverlängerung“, sagt Kaygisiz.
Erfolgreich ausgeweitet
Weil sich das Unternehmen erfolgreich entwickelt, sind auch die Aufträge mehr geworden. Deshalb wurde die Arbeitsassistenz 2022 von zehn auf 18 Wochenstunden erhöht. Seine Kunden schätzen ihn für die Qualität seiner Fotos und Videos sowie für die gut ausgearbeiteten Drehpläne, aber auch wegen seiner positiven Ausstrahlung.