Neue Perspektiven durch gute Beratung
Ingenieur Wolfgang Holzki vom Technischen Beratungsdienst und Sachbearbeiter Andreas Kathöwer sind ein eingespieltes Team. Regelmäßig sind sie unterwegs in Nord- und Osthessen und besuchen Unternehmen, die schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Sie führen Gespräche, besichtigen den Arbeitsplatz und sorgen für Verbesserungen.
Oberstes Ziel des Teams vom LWV Hessen-Integrationsamt ist es, das Arbeitsleben für schwerbehinderte Menschen zu erleichtern und Arbeitgeber zu unterstützen. Informationen über technische Hilfsmittel und Fördermöglichkeiten können oft kleine Wunder bewirken. So in der Holzbaufirma Gutmann in Hilders, wo der an Krebs erkrankte Schreiner Bernd Pfeifer* angestellt ist. Ein zusätzlicher elektrischer Antrieb sorgt jetzt dafür, dass er seinen Rücken nicht mehr so stark belastet.
Passgenaue Lösungen finden
Auch Frederik Schröder*, seit 2005 Mitarbeiter der Holzbaufirma Gutmann, profitiert vom Besuch des LWV-Teams. Trotz seiner Epilepsie schloss er seine Ausbildung zum Zimmermann ab. Auf einem Gerüst zu stehen, wäre allerdings zu gefährlich. Deshalb bearbeitet er Holzstücke an einer Plattensäge. Sein Arbeitsplatz wurde behinderungsgerecht ausgestattet und erlaubt ihm zudem, sein Fachwissen zu erweitern.
Möglich durch die Ausgleichsabgabe
Das LWV Integrationsamt prüft auch, ob dem Arbeitgeber mit der Beschäftigung des schwerbehinderten Menschen eine außergewöhnliche Belastung entsteht. Diese kann durch einen finanziellen Zuschuss ausgeglichen werden. Der Zuschuss wird bewilligt, wenn der schwerbehinderte Arbeitnehmer behinderungsbedingt weniger leistet oder personelle Unterstützung benötigt. Alle berufsfördernden Hilfen werden durch die Ausgleichsabgabe finanziert. Sie wird von Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern gezahlt, die keine oder zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen.
Nicht am grünen Tisch
"Gestaltungsmöglichkeiten lassen sich nicht am grünen Tisch entwerfen. Das muss vor Ort mit allen Beteiligten geschehen. Nur so lassen sich Vorbehalte abbauen und passgenaue Lösungen finden", resümiert Wolfgang Holzki und fügt an: "Inklusion kann nur funktionieren, wenn alle zufrieden sind."
*Namen von der Redaktion geändert